Heute zeige ich meine neues Lieblingskleid.
Es sollte eigentlich werden wie das erste Kleid, dass ich hier gezeigt habe, bloß mit Tellerock.
Ich habe leichte Veränderungen vorgenommen und Viskosejersey verwendet. Das Ergebnis gefiel mir nicht so recht.
Ich stand also vor dem Spiegel und habe so ein bisschen an mir herumgezupft und überlegt was ich ändern kann. Als ich die Schulternähte bis zum Hals gezogen habe, sah das Kleid irgendwie besser aus.
Außerdem habe ich den Wickelteil gekürzt und so ein Mittelteil an der Taille eingebaut, in das man ein Gummi ziehen kann.
Jetzt gefällt es mir sehr gut.
Den Stoff habe ich vom Stoffmarkt. Es sind zwei von diesen 1,50m Coupons die immer durcheinander liegen. Ich habe für die 3 Meter 10 Euro bezahlt.
Aus so dünnem Stoff kann man auch problemlos ganze Teller machen, ohne das der Stoff sich auf der Hüfte so staut.
Taschen sind bei mir ja selbstverständlich.
Die tolle Kette haben mir meine Freundinnen von nebenan geliehen.
Der Ausschnitt ist super variabel und kann geschoben werden, wie man ihn gerne hätte.
Gestern musste meine Ovi leider schon zur Reperatur. Ich habe sie ja erst im Dezember gekauft, aber leider spinnt die Fadenspannung der rechten Nadel.
Das heißt ich habe viel Zeit mein Desaster-Jäckchen zu stricken. Vielleicht werde ich also doch bis Ostern fertig.
Die Jacke brauche ich, denn mit langer Jacke sieht das Kleid gleich nur noch halb so schön aus.
Weitere Kleider gibt es beim MMM zu sehen.
Wer an der kompletten Raglan by accident Story interessiert ist, kann hier weiterlesen.
Zuerst habe ich meine Schnittfolien nach dem Streifenkleid-Schnitt durchforstet.
Eigentlich versuche ich immer nach dem finalen Zusammenheften nochmal alle Teile aufzutrennen und auf die Schnittfolie zu übertragen.
Manchmal bin ich leider zu ungeduldig, aber beim Streifenkleid habe ich es gemacht.
Ich habe mir auf dem Stoffmarkt diese belgischen Schneiderlineale gekauft und wollte damit den Armausschnitt verbessern.
An dem Streifenkleid ist nichts drapiert oder in Falten gelegt. Diesen Job erledigt der Körper. Es gibt lediglich einen Abnäher, den man auf der Folie oben erkennen kann.
Beim Streifenkleid besteht das Rücken aus zwei Teilen. Der Auschnitt war eigentlich rund, aber dann habe ich oben nochmal etwas weggenommen, weil er etwas abstand. Deshalb die leicht spitz zulaufende Form, die mir gut gefällt.
Dieses mal wollte ich den Rücken aus einem Teil machen.
Deshalb war ich etwas unschlüssig ob und wohin ich den Armauschnitt versetzte. Ich habe dann eine weitere Variante gewählt. Das war die falsche Entscheidung.
Bei einem Wickelkleid muss man natürlich vor dem zusammennähen die Ausschnittkanten säumen. Ich habe elastisches Nahtband eingenäht. Das habe ich beim Streifenkleid nicht gemacht, aber es ist empfehlenswert.
Wie man einen ganz normalen Tellerschnitt erstellen kann zeige ich später mal.
Das ist mein Taschenfolienschnitt. Diesmal habe ich mir Taschen mit dem Lineal gemacht. Die sind dann schmaler, aber auch tief. Das ist wohl einfach Geschmackssache.
Man kann es nicht besonder gut erkennen, aber mir lagen die Schulternähte zu weit auf der Schulter . Ich hätte hinten und vorne die Armauschnitte weiter nach innen legen müssen.
An der Rückenmitte etwas Stoff wegzunehmen wäre auch möglich gewesen, allerdings wollte ich ja bei diesem Kleid keine Naht am Rücken.
Also habe ich mich für Raglan-Ärmel entscheiden.
Ich habe die Naht geöffnet und erstmal nur ein bisschen abgeschnitten um zu heften und nochmal anzuprobieren.
Ich habe erstmal eine Seite probiert. Es musste nochmehr weg.
Auch unten habe ich einfach ein paar cm abgeschnitten.
So sah es dann aus. Links mit geöffneter Naht und rechts die finale Raglan-Form. Am Ärmel habe ich nichts geändert. Beim nächsten mal würde einen komplett neuen Ärmel machen, aber ich hatte keinen Stoff mehr und es ging auch so.
Hinten habe ich mehr abgeschnitten als vorne, den hinten habe ich nichts gerafft. Vorne habe ich drei kleine Falten gemacht
So mache ich meine Kleider. Ich versuche etwas, mach es irgendwie dann doch anders, aber meistens kommt was Nettes dabei raus.
Also: Versuch macht klug. Traut euch!
füßchenbreit
Das Kleid steht dir super gut. Toll, was du aus dem Schnitt rausgeholt hast. Ich muss ja sagen, dass mich ewiges Herumfummeln am Schnitt dann irgendwann nervt. Ich habe da manchmal keine all zu große Frustrationstoleranz.
LG füßchenbreit
EllaMara
Dankeschön.
Mich nervt es auch oft, aber ich habe gelernt, dass es sich lohnt. Am meisten natürlich, wenn man den geänderten Schnitt für die Ewigkeit festhält und dann immer mal etwas nähen kann, von dem man weiß, dass es funktioniert…
Uta
Toll geworden dein Kleid. Be wundere deine werkt regelmäßig voller Ehrfurcht und ein wenig neidisch.
Tina Meyer
Tolles „schwungvolles“ Kleid!!!
LG Tina
Astrid von Stoffwelten
Hallo Ella Mara,
wow, ich bin platt. Tolles Kleid und so schöne Fotos!
Ich finde es sehr spannend deine Vorgehensweise zu beobachten. Ich mühe mich mit Schnittmustern und Passform ab. Dabei sind viele Teile für die Tonne entstanden. Aber auch tragbares, keine Frage. Wenn ich deine Art zu nähen sehe, sollte ich mutiger werden.
Ich lese gern auf deiner Seite – so herrlich unkonventionell! Das muss ich heute mal loswerden
Liebe Grüße
Astrid
EllaMara
Ja! Mut tut gut und so.
Unkonventionell finde ich gut 🙂 Danke.
Prinzenrolle
Toller Stoff! Und ein dickes Kompliment, wie du dir die Schnitte zu eigen machst!
Petra
Ida
Tolles Kleid!
Asta
Was für ein schönes Kleid. Da ich auch anfangen möchte, das Nähen zu erlernen, habe ich mich sehr über deine ausführliche Beschreibung bezüglich der Herstellung gefreut. Lieben Dank für die Mühe.
Gerlinde
😀 – dieses (Raglan-Armel) wuerde ich einen ’sehr gelungenen Unfall‘ nennen; Gratulationen
(That’s what I’d call a very successful accident; congrats)
LG, Gerlinde